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13.06.2023
#Digital #Mitmachen #Projekt

Das digitale Foyer

Hybride Möglichkeitsräume

Kathrin Tiedemann und das Team des FFT

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Die Erkundung der Möglichkeitsräume zwischen Digitalität und darstellenden Künsten bildet im FFT schon seit geraumer Zeit einen Schwerpunkt unserer Auseinandersetzung. Insbesondere durch die Zusammenarbeit mit Künstlerkollektiven wie machina eX, die 2012 bis 2014 im Rahmen einer Doppelpass-Förderung der Kulturstiftung des Bundes als Residenzgruppe mit ihren „Live-Video-Games“ partizipative, immersive Aufführungen am FFT entwickelten, konnten wir wichtige Erfahrungen auch in Bezug auf die sich wandelnden Erwartungen und Haltungen junger Theaterbesucher*innen machen, an die wir im Rahmen des „Digitalen Foyers“ nun anknüpfen.

Außerdem wollten wir mehr darüber herausfinden, welche Ressourcen wir benötigen, um als Ort, an dem Öffentlichkeit produziert wird, den digitalen Wandel mitgestalten zu können. Welche Auswirkungen hat die Durchdringung unseres Alltags mit digitalen Infrastrukturen auf unser Zusammenleben, welche, vielleicht auch neuartigen Spielräume tun sich für die darstellenden Künste auf? Aber auch: Wie können wir Zugänglichkeit sicherstellen, damit durch Digitalisierung keine neuen Formen des Ausschlusses entstehen? Welche Strategien verfolgen wir angesichts der zunehmenden Macht großer Plattformen?

Wir sind daher mehr als froh über die zusätzlichen, großzügigen Möglichkeiten, die uns „Das digitale Foyer“ als vierjähriges Kooperations-Projekt mit der Deutschen Oper am Rhein, unserem Digital-Partner MIREVI und vielen weiteren Expert*innen im Rahmen des Fonds Digital eröffnet hat. Insbesondere der kontinuierliche Austausch mit Informatiker*innen und Programmierer*innen, Entwickler*innen und Designer*innen, aber auch mit Netzaktivist*innen und Medientheoretiker*innen hat uns in die Lage versetzt, die Kompetenzen unseres Teams und unsere digitalen Praktiken nachhaltig zu erweitern. So waren wir insbesondere auch in der Zeit der pandemiebedingten Lockdowns in der Lage, qualifizierte Online-Angebote zu gestalten, die große öffentliche Aufmerksamkeit erhielten und neue Zuschauer*innenkreise erreichten.

Einen besonderen Gewinn stellen die Aktivitäten im Rahmen des „Digitalen Foyers“ auch deshalb dar, weil wir mit dem Umzug in eine neue Spielstätte im November 2021 an unserem neuen Standort im KAP1 nun tatsächlich über ein großzügiges Foyer verfügen, für das ganz konkrete Anwendungen entwickelt und anschließend mit Publikum erprobt werden.

Hier eine Auswahl der Projekte am FFT:

Ein FFT Cube ist ein Würfel, 60 × 60 × 60 cm groß, der oben als Fläche einen Monitor installiert hat. Durch Bewegungen des FFT Cubes im Raum und durch Drehungen des Cubes nach links und rechts oder nach oben und unten kann man mit dem Cube interagieren. Die Cubes sind ein Spielangebot für kleinere und größere Gruppen. Die Spiele werden von Künstler*innen in Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen entwickelt.

Die Cubes im Journal

FFT Cubes Trailer auf YouTube

Im Forscher*innenclub erforschen Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 14 Jahren das Theater und sein Foyer mit kreativen Mitteln. Dafür benutzen sie mal Tablets und spielen in der Welt der Games und Apps oder bauen kleine Roboter. Mal laufen sie mit komischen Dingen durch das Theater, erfinden neue Spiele, Quests und eigene Rollen für uns und andere. Mal schauen sie sich ein Theaterstück oder eine Probe zusammen an und lassen sich inspirieren. Als Tester*innen und Expert*innen probieren sie neu entwickelte Digitale Tools für das Theater aus und gestalten mit!

Mehr zum Forscher*innenclub

Aktuell ist Chat GPT in aller Munde – bereits 2021 wurde mit Vorgänger GPT-3 ein eigener philosophischer Chatbot für das FFT Düsseldorf entwickelt: Einen Chatbot für das Theater, der nicht nur Fragen zum Programm beantwortet, sondern auch Fragen stellt. Fragen zu Themen rund um das Theater, der mit dem Publikum ins Gespräch kommt und diskutiert – ein philosophischer Chatbot eben. Leider musste der Chatbot Anfang 2023 aufgrund technischer Probleme vom Netz genommen werden.

Im Rahmen des digitalen Foyers haben wir die Talkreihe „FFT Talk mit Expert*innen“ ins Leben gerufen. Die Reihe findet nur im internen Kreis von FFT und Oper mit den eingeladenen Expert*innen statt. So sprachen wir u.a. mit Medienwissenschaftler und Netzaktivist Geert Lovink über die Digitalisierung als Offenlegung neuer Möglichkeiten für das Theater oder mit Professor für digitale Medien Friedrich Kirschner über das Spielen, Räume im Theater, Technologien und Machtverhältnisse.

Eine kurze Zusammenfassung der Talks gibt es hier

Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden, insbesondere unsere Projekt-Koordinatorin Lena tom Dieck, die uns im Austausch mit der Deutschen Oper am Rhein auf dem Weg zu einer digitalen Strategie bisher unterstützt haben. Wir laden alle ein, mit uns auch weiterhin die hybriden Möglichkeitsräume im „Digitalen Foyer“ zu erkunden!

Alle Projekte und mehr Informationen zum digitalen Foyer hier


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