teyat vivan

Für teyat vivan erlernt die Klangforscherin und Aktivistin Neha Spellfish den Dialekt ihrer Großmütter und geht dabei auf Spurensuche nach ihren afro-amerikanischen Wurzeln. Die Vorfahren von Spellfish sprachen eine Ausformung des African American Vernacular English (AAVE) aus New Orleans und Texas. Als AAVE werden Dialekte bezeichnet, die zur Zeit des Sklavenhandels entstanden, als sich das Südstaaten-Englisch und afrikanische Kreol-Sprachen auf vielfältige Weise beeinflussten. Diese Dialekte, die bis heute in afro-amerikanischen Communities gesprochen werden, leiden aufgrund der Geschichte der Rassifizierung in den USA unter einem Stigma.

Neha Spellfish nutzt in ihrer autofiktionalen Performance die Kraft gesprochener Worte und akustischer Collagen, um die körperlichen Dimensionen der sinnlichen Wahrnehmung zu stimulieren. Sie nimmt ihr Publikum mit auf einen ethnolinguistischen Trip zwischen der Anrufung der Ahnen und der Heimsuchung durch koloniale Traumata, zwischen zeitgenössischer Philosophie und politischer Aktion, zwischen Vergangenheit und Zukunft.