GROUP50:50

The Ghosts are Returning

In Kooperation mit dem Düsseldorf Festival!

Musiktheater Musik + Sound Theater + Performance

In The Ghosts Are Returning erzählt die GROUP50:50, ein Kollektiv von Künstler*innen aus dem Kongo, der Schweiz und Deutschland die Geschichte von sieben „Pygmäen-Skeletten“, die ein Schweizer Arzt in den 1950er Jahren aus dem Kongo nach Genf brachte. Anders als bei anderen afrikanischen Skeletten und Schädeln, die bis heute zu tausenden in den Archiven der europäischen Museen liegen, sind die Namen, die Todesdaten und -ursachen sowie die ungefähre Herkunft der sieben Skelette bekannt. Die GROUP50:50 begibt sich auf die Suche nach ihren Nachfahren in die Wälder des Kongos, wo das nomadische Volk der Mbuti der illegalen Abholzung der Wälder zum Opfer fällt, aus ihrem natürlichen Lebensraum vertrieben wird und gleichzeitig Widerstand leistet. Wollen sie die Skelette und damit die Geister ihrer Ahnen zurückhaben? Denn was in der Debatte um die Restitution nur selten mitbedacht wird: Mit den Masken, Schädeln und Skeletten kehren auch die Geister zurück, die die Europäer*innen in der Kolonialzeit gestohlen und weggesperrt haben.

Gemeinsam mit den Mbuti entwickeln sie singend und tanzend ein Ritual für die sieben Geister – in der Hoffnung, dass sie damit Frieden finden. Musikalisch bewegt sich die Produktion zwischen den Genres. Sie greift Totenklagen sowohl aus der klassischen Musik als auch aus der traditionellen kongolesischen Musik auf und setzt sich mit den polyphonen Gesängen der Mbuti auseinander, die, lange bevor in Europa mehrstimmige Requiems komponiert wurden, in komplexen Chorgesängen ihre Totenfeiern abhielten. Es entsteht eine musikalisch-szenische Totenfeier für die sieben Skelette und ihre Geister, mit einem Chor der Mbuti, der über Video mit den Musiker*innen und Performer*innen auf der Bühne ins Gespräch kommt. Das multimediale Musiktheaterstück wird von PODIUM Esslingen und dem Centre d’Art Waza produziert und im Herbst 2022 in Deutschland und der Schweiz uraufgeführt bevor es Anfang 2023 im Kongo gezeigt wird.

zum Düsseldorf Festival

Pressestimmen

Von und mit

Die GROUP50:50 ist ein Künstler*innenkollektiv aus dem Kongo, der Schweiz und Deutschland sowie eine Produktionsstruktur mit Sitz in Basel, Berlin und Lubumbashi, die transnationale künstlerische Kooperationsprojekte realisieren und produzieren. Die GROUP50:50 erzählt Geschichten über die historischen und aktuellen wirtschaftlichen und politischen Verflechtungen zwischen ihren Ländern, fordert die Rückgabe des kulturellen Erbes und Reparationen für koloniale Verbrechen und aktuelle Menschenrechtsverletzungen. Sie befasst sich mit der Geschichte der Globalisierung, der kolonialen Herrschaft über den afrikanischen Kontinent sowie mit neokolonialen Praktiken der Ausbeutung von Mensch und Natur zur Rohstoffgewinnung. Die GROUP50:50 reflektiert kritisch die Formen ihrer Zusammenarbeit, die durch historische wirtschaftliche Ungleichheiten, kulturelle Missverständnisse und die Tatsache gestört werden, dass die Produktionsmittel immer noch aus Europa kommen, da afrikanische Länder kaum über Budgets für Kultur verfügen.

Regie: Christiana Tabaro, Eva-Maria Bertschy, Michael Disanka und Elia Rediger. Komposition und Musikalische Leitung: Kojack Kossakamvwe und Elia Rediger. Text: Christiana Tabaro, Eva-Maria Bertschy, Michael Disanka, Patrick Mudekereza, Ruth Kemna und Elia Rediger. Dramaturgie und Diskurs: Eva-Maria Bertschy und Patrick Mudekereza. Bühne und Ausstattung: Elia Rediger, Christiana Tabaro, Michael Disanka und Janine Werthmann. Video: Joseph Kasau und Elia Rediger. Technische Leitung: Sylvain Faye. Produktionsleitung: Pamina Rottok und Véronique Poverello

Auf der Bühne: Ruth Kemna (Bratsche und Performance), Christiana Tabaro (Gesang und Performance), Huguette Tolinga (Perkussion), Kojack Kossakamwve (Gitarre), Franck Moka (Elektronik und Performance), Merveil Mukadi (Bass), Elia Rediger (Gesang und Performance)

Credits

Ein Projekt der GROUP50:50, produziert von PODIUM Esslingen und dem Centre d‘Art Waza Lubumbashi in Koproduktion mit dem CTM Festival Berlin, euro-scene Leipzig, Kaserne Basel und dem Vorarlberger Landestheater. Förderer: Kulturstiftung des Bundes/turn2, Pro Helvetia, Fachausschuss Tanz und Theater Kanton Basel-Stadt