Kultur mit wem?
Tischgespräche zu Kultur und Teilhabe
Tagung Gespräche + Workshops Soziale / Urbane Bewegung(en)Wie lässt sich Teilhabegerechtigkeit in der Kultur erreichen? Was sind Strategien und Konzepte von Kulturinstitutionen, um neue oder diverse Publikumsgruppen anzusprechen? Und: Was hält das potenzielle Publikum von diesen Ideen?! Darum geht es im offenen Werkstattgespräch im KAP1, bei dem aktuelle Forschungsergebnisse einer Untersuchung zum Kulturnutzungsverhalten vorgestellt und diskutiert werden. Ergänzend gibt es Vorträge zu Teilhabe und Gerechtigkeit von Migrationsforscher Mark Terkessidis und Autorin Mareice Kaiser.
Außerdem stellen Praktiker*innen aus der Kultur Projekte vor, mit denen Barrieren abgebaut und neue Begegnungen angeregt werden sollen. Mit dabei sind unter anderem PACT Zollverein aus Essen und das Seniorentheater in der Altstadt aus Düsseldorf. Das FFT stellt seine Überlegungen zum Theaterfoyer als sozialem, geteiltem Ort vor. Und es gibt einen Input der Kulturliste Düsseldorf, die kostenlose Eintrittskarten an Menschen vermittelt, die sich Kultur sonst nicht leisten könnten.
Bundesweit leisten Kulturlisten einen wichtigen Beitrag zur verbesserten kulturellen Teilhabe von Menschen mit wenig oder keinem Einkommen. Sie sind engagierte zivilgesellschaftliche Partner*innen für die Öffnungs- und Transformationsprozesse in den Kulturinstitutionen. Kunst und Kultur sind keine Konsumprodukte, sondern bedürfen der aktiven Mitgestaltung aller. Daher freuen wir uns, zusammen mit der Zentralbibliothek, das KAP1 zum Gastgeber dieser besonderen, auf Mitwirkung und breite Beteiligung zielende Konferenz zu machen.
Tagungsprogramm
11.30 – 12 Uhr Ankunft und Anmeldung
12 – 12.15 Uhr Grußworte von Prof. Dr. Ulli Seegers (HHU) und Sabine Ruchlinski (Vorsitzende der BVKT e.V.)
12.15 – 13 Uhr Vorstellung Forschungsergebnisse „Kulturelle Teilhabe und Citizen Science“ (Christine Stender, HHU, und Jasmin Zdun, HHU)
13 – 13.30 Uhr Kohle, Care und Kultur (Mareice Kaiser)
13.30 – 14.30 Uhr Mittagspause inkl. Verpflegung
14.30 – 15 Uhr Vortrag „Nur gefühlt offen: Die Frage der Teilhabe im deutschen Kulturbetrieb“ (Dr. Mark Terkessidis)
15.15 – 17.15 Uhr Themenräume im FFT und in der Zentralbibliothek: Wege zur Teilhabegerechtigkeit (In den Räumen zu den Themen „Miterleben“, „Mitbestimmen“ und „Mitgestalten“ stellen neben dem FFT auch PACT Zollverein und die Zentralbibliothek Projekte für mehr Teilhabe vor, die entweder schon erfolgreich umgesetzt sind oder bald umgesetzt werden.)
17.15 – 18 Uhr Tischgespräche – offener Austausch
Rahmenprogramm
10 – 10.30 Uhr + 14 – 14.30 Uhr + 18 – 18.30 Uhr Kurzführungen durch die Zentralbibliothek
18.30 – 19 Uhr Einführungsgespräch zu Daughters of the Future (Foyer FFT)
19 Uhr – 21 Uhr Besuch von Daughters of the Future von waltraud900 im FFT
Pressestimmen
Von und mit
Mareice Kaiser, Jahrgang 1981, scrollt, schreibt und spricht zu Gerechtigkeitsthemen. In ihren Texten, Podcasts und Videoformaten geht es um Machtverhältnisse und wie wir sie verändern können. Vom medium magazin wurde sie 2022 in die TOP 10 der deutschen Wirtschaftsjournalist:innen gewählt. Mit ihrem Essay «Das Unwohlsein der modernen Mutter» war sie für den Deutschen Reporter:innenpreis nominiert, ihr gleichnamiges Buch erschien 2021 im Rowohlt Verlag und landete direkt auf der Spiegel-Bestsellerliste. Im Herbst 2022 erschien ihr aktuelles Buch «Wie viel – Was wir mit Geld machen und was Geld mit uns macht», in dem sie ihre eigene Geldgeschichte erzählt und die von anderen Menschen – Menschen mit sehr wenig Geld, Menschen mit sehr viel Geld und Menschen dazwischen. «Dazwischen», so beschreibt Mareice Kaiser auch ihre eigene soziale Verortung.
Dr. Mark Terkessidis ist freier Autor, arbeitet zu den Themen Migration, Rassismus, gesellschaftlicher Wandel und Erinnerung. Studium der Psychologie in Köln, Promotion in Pädagogik in Mainz. Redakteur der Zeitschrift „Spex“, Moderator für WDR „Funkhaus Europa“, Fellow am Piet Zwart Instituut der Willem de Kooning Akademie Rotterdam und von 2012 bis 2017 Lehrbeauftragter an der Universität St. Gallen (HSG). Zahlreiche Beiträge in tageszeitung, Die Zeit, Süddeutsche Zeitung, Freitag, Literaturen, Texte zur Kunst u.a. sowie für den Westdeutschen Rundfunk und Deutschlandfunk. Mit Jochen Kühling, Projektleiter von „Heimatlieder aus Deutschland“. Letzte Buchveröffentlichungen: „Interkultur“ (2010), „Kollaboration (2015, edition suhrkamp), „Nach der Flucht. Neue Vorschläge für die Einwanderungsgesellschaft“ (2017, Reclam), „Wessen Erinnerung zählt. Koloniale Vergangenheit und Rassismus heute“ (2019, Hoffmann & Campe), „Das postkoloniale Klassenzimmer“ (2021, Aktion Courage); Hg. mit Natalie Bayer: „Die postkoloniale Stadt lesen. Historische Erkundungen in Friedrichshain-Kreuzberg“ (2022, Verbrecher Verlag).
Tagungsorganisation: Christine Stender, M.A., Wissenschaftliche Mitarbeiterin HHU, Institut für Kunstgeschichte und Jasmin Zdun, Wissenschaftliche Hilfskraft HHU. Grafikdesign: Kristina Vogel.
Credits
Wir bedanken uns bei der Bürgeruniversität der Heinrich-Heine-Universität, der Gesellschaft der Freunde und Förderer der HHU sowie dem Kreis der Freunde des Instituts für Kunstgeschichte der HHU.