SZENARIO
Performance Theater + PerformanceDas wichtigste Genre der zeitgenössischen Kunst ist der Förderantrag. In SZENARIO wird er zur absurden Textvorlage für ein Musical. Vier Waldarbeiter*innen singen in verschneiter Landschaft über „Aktivitäten zur Zielerreichung“, den „Kosten- und Finanzierungsplan“ und ihre persönlichen Kämpfe mit Arbeit, Armut und Selbstverwirklichung.
Leidenschaftliche Selbstausbeutung gibt es mittlerweile überall. Aber die Künstler*innen haben damit angefangen. Aus ihrem Traum, sich mit der eigenen Arbeit identifizieren zu können, hat der Kapitalismus das Bild vom Erwerbsarbeiter als Einzelkämpfer gestrickt, der unternehmerische Risiken ganz allein trägt. Inklusive der Existenzangst, die das mit sich bringt. – Das ist eine der Thesen von SZENARIO, die die Darsteller*innen singend vortragen.
Trotzdem bleibt eine Entfremdung zwischen der Kunst und anderen Arbeitswelten: „Ich weiß es nicht, stellen heute noch Menschen Schrauben her?“, fragt einer der Sänger zu launiger Musik und müht sich an einer Fichte ab, die den verschneiten Weg versperrt.
Was ist Arbeit? Ist sie sinnvoll? Und wie wird das Individuum entlohnt? Mit Humor und feiner Ironie bringt die Inszenierung eine Reflexion über die Arbeitszusammenhänge in einem neoliberalen, kapitalistischen System auf die Bühne – und ist dabei mindestens so schön anzusehen wie ein Weihnachtsmärchen.
Pressestimmen
Von und mit
Mit: Ana Berkenhoff, Daniel Degeest, Alina Huppertz, Dominik Keggenhoff sowie Jakob Boyny (Cello), Jacob Bussmann (Klavier) und Špela Mastnak (Vibraphon & Schlagwerk). Regie: Jan Philipp Stange. Musik: Jacob Bussmann. Bühne: Jakob Engel. Kostüm: Maylin Habig. Produktion: Alessia Neumann, Paula Noack. Dramaturgie: Philipp Scholtysik. Mitarbeit Bühne: Kathrin Frech. Öffentlichkeitsarbeit: Annika Schmidt.
Credits
Eine Produktion von Stange Produktionen. In Kooperation mit Produktionshaus Naxos. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Kulturfonds Rhein-Main, Claussen-Simon-Stiftung, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst u. a.
Stange Produktionen wird vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main institutionell sowie vom Fonds Darstellende Künste mehrjährig gefördert.