Baustelle Commune
Buchvorstellung + Diskussion Gespräche + Workshops Soziale / Urbane Bewegung(en)„Bis zum heutigen Tag stellt die Commune den einzigen Versuch eines revolutionären Urbanismus dar“, schreibt der Philosoph und Raumtheoretiker Henri Lefebvre in seinem Buch über den Pariser Aufstand von 1871. Im Rahmen des FFT-Stadtlabors Place Internationale wurde es erstmals ins Deutsche übersetzt und diskutiert. Ergebnis dieses Prozesses ist die Publikation Baustelle Commune. Henri Lefebvre und die urbane Revolution von 1871. Sie macht Schlüsselpassagen aus Lefebvres Text dem deutschsprachigen Publikum zugänglich und setzt sie zu zeitgenössischen Fragestellungen in Bezug: Inwiefern ist die Commune ein „permanentes Fest“? An diesem Abend diskutieren die Autor*innen Lefebvres stadt- und revolutionstheoretische Beobachtungen mit Blick auf gegenwärtige Veränderungen von Stadt, öffentlichem Raum und urbaner Gemeinschaft.
Von und mit
Moritz Hannemann studierte Theater- und Literaturwissenschaft, war wissenschaftlicher Mitarbeiter am theaterwissenschaftlichen Institut der Ruhr-Universität Bochum und von 2020 bis 2023 Dramaturg am FFT Düsseldorf. Hier beteiligte er sich u. a. an dem internationalen Stadtlabor „Place Internationale“, das den Umzug des FFT in seine neue Spielstätte im KAP1 mit dem 150-jährigen Jubiläum der Pariser Commune verband.
Ulrike Haß ist Theaterwissenschaftlerin und Publizistin, bis 2016 lehrte sie Theaterwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Sie begründete das Jahrbuch für das Theater im Ruhrgebiet (2001-2011), initiierte den Masterstudiengang Szenische Forschung und hatte Gastprofessuren u. a. in Paris und Frankfurt am Main inne. Zuletzt erschien „Kraftfeld Chor“ (Berlin 2020), das dem antiken Chor und seinem Nachleben bei Kleist, Beckett und Jelinek gewidmet ist.
Jan Lemitz studierte Fotografie an der University of Brighton und Research Architecture am Goldsmiths College in London. Als Fotograf und bildender Künstler nimmt er Landschaftsarchitektur und Infrastruktur zum Ausgangspunkt medienarchäologischer Recherchen. Er war Teil des Rechercheprojekts „Stadt als Fabrik“ am FFT Düsseldorf, das sich mit innerstädtischen Transformationsprozessen im Bahnhofsviertel und an den Peripherien auseinandersetzt. Zudem war er einer der Kurator*innen von „Place Internationale“.
Klaus Ronneberger studierte Kulturanthropologie und europäische Ethnologie, Soziologie und Politikwissenschaften in Frankfurt am Main. In den 1990er Jahren war er Mitarbeiter am Frankfurter Institut für Sozialforschung, später Promotion über „Die Stadt und der Konsum. Zur Kommerzialisierung städtischer Räume“. In den letzten Jahren hielt er Vorlesungen und Seminare an den Universitäten Kassel und Frankfurt, zudem arbeitet er an dem Rechercheprojekt Stadt als Fabrik des FFT Düsseldorf mit und war einer der Kurator*innen von „Place Internationale“.
Laura Strack studierte Theaterwissenschaft, Romanistik und Literaturübersetzen und promovierte am Graduiertenkolleg Europäische Kulturstudien in Palermo und Düsseldorf. Heute arbeitet sie an der Schnittstelle von Theater, Text und Theorie. Neben gestaltenden und forschenden Tätigkeiten am Theater übersetzt sie literarische und theoretische Texte aus dem Französischen und Italienischen. 2023 erschien ihr Buch „farsi comune. Topographien prekärer Theaterorte im Europa der Gegenwart“ bei Neofelis Berlin.
Kathrin Tiedemann ist Dramaturgin und seit 2004 künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin des FFT Düsseldorf (Forum Freies Theater). Zuvor arbeitete sie in Berlin als Redakteurin für „Theater der Zeit“ und die Wochenzeitung „Der Freitag“, als Kuratorin des Festivals „reich & berühmt“ in Berlin und als Dramaturgin für Kampnagel Hamburg. Sie ist Mitherausgeberin der Reihe „Postdramatisches Theater in Porträts“, erschienen im Alexander Verlag Berlin.
Mit der Theaterwissenschaftlerin Ulrike Haß, der künstlerischen Leiterin und Geschäftsführerin des FFT Kathrin Tiedemann, dem Fotografen Jan Lemitz sowie den Herausgeber*innen Moritz Hannemann, Klaus Ronneberger und Laura Strack.