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12.01.2022
#PlaceInternationale

Gemeinplätze

Videoreihe von Guillaume Paoli und Jan Lemitz

Gemeinplatz: Lehnübersetzung von locus communis: 1. Wörtlich „gemeinsamer Ort“. 2. „Satz, der unter vielen Gesichtspunkten betrachtet doch immer seine Gültigkeit behält“.

Über die Pariser Commune gibt es eine schwarze und eine goldene Legende. Das Gedenken an das Ereignis ist gespalten und jede Epoche hebt die Elemente der Geschichte hervor, die für die jeweilige Gegenwart relevant zu sein scheinen. Selbstverständlich kann es nicht darum gehen, im Namen historischer Neutralität eine Äquidistanz zu suchen und die Konfliktlinien zu verwischen. Doch auch gegenüber eindeutigen Interpretationen einer per se polyphonen Bewegung ist Vorsicht geboten. Guillaume Paoli realisiert im Rahmen von PLACE INTERNATIONALE ein Videoprojekt, in dem er versucht, der Vielfalt und dem Reichtum des kommunalistischen Moments gerecht zu werden.

Die mehrteilige Reihe beinhaltet über 25 Videos. Diese werden in regelmäßigen Abständen hier veröffentlicht.

Im Rahmen von PLACE INTERNATIONALE

alle Infos zum Projekt findet ihr auf der Plattform von PLACE INTERNATIONALE


die weiteren Teile kommen bald – stay tuned!


Guillaume Paoli, geb. 1959, ist ein deutschschreibender französischer Schriftsteller. Ende der 1990er errang Paoli einen Status als Theoretiker der „Glücklichen Arbeitslosen“ und Mitherausgeber ihrer Zeitschrift „müßiggangster“. Seit 2003 ist er auch als „Demotivationstrainer“ tätig. Die Ergebnisse seiner Forschung werden in dem Buch „Demotivational training“ (2013) gesammelt. Von 2008 bis 2013 war er im Leipziger Centraltheater als „bundes- und vielleicht weltweit erster Hausphilosoph“ eingestellt. Dort leitete er die „Prüfgesellschaft für Sinn und Zweck“ und betrieb eine rege besuchte „philosophische Praxis“. 2014 bis 2017 unterhielt er im Roten Salon der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz die Diskussionsreihe Im Zentrum des Übels. 2018–2019 engagierte er sich publizistisch für die französische Gelbwestenbewegung, daraus entstand das Buch „Soziale Gelbsucht“.

Jan Lemitz lebt und arbeitet als Fotograf und Künstler zwischen Duisburg und Berlin. Sein Studium hat er 2003 an der University of Brighton mit einem BA in Fotografie ab und 2011 mit einem MA in Research Architecture am Goldsmiths College abgeschlossen. In seiner Praxis befasst er sich unter Hinzuziehung medienarchäologischer Funde mit städtischem Raum, Landschaften, Architektur und Infrastruktur. Seit 2017 ist Jan Teil der Arbeitsgruppe „Stadt als Fabrik“ am FFT.