Klang und Realität #4
Musik + Sound Social Place to be
Die von Phillip Schulze kuratierte Reihe Klang & Realität entfaltet in dieser Ausgabe drei einzigartige akustische Welten: Das Mehta Schulze Duo erschafft mit Hybridtrompeten und analoger Synthese mehrdimensionale Soundskulpturen. Elisabeth Coudoux lotet mit ihrem Cello das Spannungsfeld zwischen Klang, Stille und Bewegung aus. David Hanraths verbindet analoge und digitale Sounds zu immersiven Räumen.
Line-Up Klang und Realität #4
Die Lebenswege von Rajesh Mehta (Komponist, Musiker, Künstler, Ingenieur) und Phillip Schulze (Komponist, Medienkünstler, elektronischer Musiker, Kurator) haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten mehrfach gekreuzt.
Ihre erste Begegnung fand statt, nachdem Mehta im Rahmen eines Designseminars des Architekten Daniel Libeskind an der HFG Karlsruhe einen Vortrag über sein musikarchitektonisches Projekt „Sounding Buildings“ hielt, an dem Schulze als Student teilnahm. In den späten 1980er-Jahren studierte Mehta bei dem Multiinstrumentalisten und Komponisten Anthony Braxton, während Schulze Jahre später nach seinem Studium in Karlsruhe ebenfalls bei Braxton studierte. Beide lebten zu ähnlichen Zeiten in den USA, in Singapur und in Deutschland und hielten sporadisch Kontakt, ohne jedoch den richtigen Moment für eine kreative Zusammenarbeit zu finden. Dies änderte sich mit Mehtas Umzug nach Duisburg im Jahr 2019.
Über die Jahre hinweg hat Rajesh Mehta eine Vielzahl von Instrumenten unter dem Namen „Hybrid Trumpets“ entwickelt: Verschiedene Trompeten können über Schläuche auf unterschiedliche Weise miteinander verbunden werden, um erweiterte Klangwelten mit verschiedensten Tonalitäten und geräuschhaften musikalischen Materialien entstehen zu lassen. Schulze projiziert kontrapunktierende Klangpanoramen mittels analoger modularer Synthesizer über Mehrkanal-Lautsprechersysteme in den Raum, die an abstrakte Repräsentationen von Fauna und Flora erinnern können.
Mit ihrem Duo bündeln Schulze und Mehta ihre Kompetenzen und Energien, um mehrdimensionale Klangplastiken in besonderen Architekturen zu realisieren, die zugleich eine transidiomatische und interkulturelle Suche nach Oszillationen zwischen Körper und Ephemerem, virtuellem und physischem Raum eröffnen.
Elisabeth Coudoux ist Composer-Performerin hauptsächlich als Cellistin, immer mehr interessiert an installativen Performances, in denen sie als Protagonistin mit Texten und Bewegungen einbezogen ist. Sie hat klassisches Violoncello in Dresden studiert, aufbauend in Köln Jazzcello. Zuletzt studierte sie den Master „Klang und Realität“ an der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf. Ihre langjährige internationale Tätigkeit als Cellistin der freien aktuellen Musikszene führte sie zusammen mit vielen namhaften Musiker*innen auf internationale Festivals. Ihre aktuellen Projekte sind „Spinifex Maxximus“, „FEAR O‘ SHE“, Duo Moir/Coudoux, Trio „netzlich“, Trio Filippou/Riahi/Coudoux. Sie produzierte mehrere Tonträger, darunter ein Solo-Debut.
Instagram von Elisatbeth Coudoux
Bandcamp Seite von Elisabeth Coudoux
Hörprobe auf Vimeo
Hörprobe auf Youtube
BR Klassik Concert mit Elisabeth Coudoux
David Hanraths bezeichnet sich selbst als Musiker, Klangkünstler, Bastler, Produzent und Realisateur. Seine Arbeit ist gelenkt vom Interesse an Methoden und Technologien zur Vertiefung der Interaktion mit der Welt. Er studierte am Institut für Musik und Medien Musikinformatik und -produktion und seit 2023 „Klang und Realität“. David erschafft eigene Umgebungen mit digitalen und analogen Mitteln, vornehmlich in Kollaboration mit Kunstschaffenden aus anderen Disziplinen. Er hat in Deutschland verschiedene Klanginstallationen realisiert und in verschiedenen Formationen Konzerte als Live Coder oder Instrumentalist gegeben. Der Prozess steht im Mittelpunkt seiner Arbeit. Das heißt, die Auslebung von Spontanität, Neugier und Spieltrieb, sowie Improvisation und Zufall bestimmen das Geschehen – Produkte bleiben Nebensache.
Von und mit
Mehta Schulze Duo, Elisabeth Coudoux, David Hanraths
Credits
Klang & Realität wird gefördert im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.