Marlene Engelhorn, Volker Lösch, Marlene Reiter, Lothar Kittstein

Geld ist Klasse

Ungleichheit und Überreichtum

Theaterstück Soziale / Urbane Bewegung(en) Theater + Performance

Nach der umjubelten Uraufführung im FFT und erfolgreichen Gastspielen in Stuttgart und Wien kehrt Geld ist Klasse zurück nach Düsseldorf. Der Theatermacher Volker Lösch, die Millionenerbin Marlene Engelhorn und die Schauspielerin Marlene Reiter gehen das Thema Ungleichheit aus einer ungewohnten Perspektive an: Gemeinsam performen sie eine theatrale Attacke auf den Überreichtum. Es geht um Vermögen und Macht, Geld und Gerechtigkeit, das gute Leben für alle und wie es Wirklichkeit werden kann. Mit dem Autor Lothar Kittstein entwickelten Engelhorn, Reiter und Lösch ein Theaterstück, das von der Entstehung der Ungleichheit handelt und die Tricks aufdeckt, mit denen Überreiche sich tarnen und gegen Kritik immunisieren. Es behandelt die Gefahren für die Demokratie und das Gewaltpotenzial des unregulierten Reichtums. Dabei finden sie eindrucksvolle Bilder für ein abstraktes Problem, das uns alle betrifft. Fakten, Fiktion und persönliche Geschichten zeigen: Es geht auch anders. Mit Marlene Engelhorn, die als erste Überreiche auf einer Theaterbühne selbstkritisch Einblicke in die abgeschottete Welt der Supervermögenden liefert, zeigt Geld ist Klasse, dass sich etwas ändern muss!

Pressestimmen

Von und mit

Spiel: Marlene Engelhorn, Volker Lösch und Marlene Reiter, Text: Lothar Kittstein und Ensemble, Mitarbeit Regie: Therese Lösch, Kostümbild: Teresa Grosser, Soufflage: Céline Dubil

Dank an: „Netzwerk Steuergerechtigkeit“ für inhaltliche Beratung

Volker Lösch hat bisher über 100 Schauspiel- und Opern-Inszenierungen realisiert. „Die
Dresdner Weber“ wurden 2005 von der Zeitschrift „Die deutsche Bühne“ zur Aufführung desJahres gewählt. Von 2005 bis 2013 war er Hausregisseur und Mitglied der künstlerischen Leitung am Staatstheater Stuttgart, wo er 16 Inszenierungen auf die Bühne brachte. Seine Inszenierungen „Marat/Sade“ nach Peter Weiss am Schauspielhaus Hamburg 2009 und „Tartuffe oder Kapital und Ideologie“ nach Molière/Piketty in Dresden 2022 wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen. 2013 erhielt er den Lessing-Preis des Freistaates Sachsen. In seinen Arbeiten bringt er häufig Vertreter*innen unterschiedlicher sozialer Gruppen mit professionellen Darsteller*innen zusammen. Zuletzt inszenierte er “Recht auf Jugend“ am Schauspielhaus Bonn mit Aktivisti der Letzten Generation, Brechts „Dreigroschenoper“ im Reichsbürger- und AfD-Milieu am Staatsschauspiel Dresden und die Spielzeiteröffnung 2024/25 am Schauspielhaus Bonn, das Stück „216 Millionen“ über Klimaflucht. Er engagiert sich außerhalb des Theaters als politischer Aktivist, zum Beispiel gegen das Bau- und Immobilienprojekt „Stuttgart21“. Volker Lösch lebt in Berlin.

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Marlene Engelhorn studiert Germanistik an der Universität Wien und hat u.a. im Bereich der Nachhilfe und der Sprachtrainings gearbeitet. Als sie von ihrer hohen Millionen Erbschaft erfährt, beginnt sie sich mit den Ideen der Guerrilla Foundation auseinanderzusetzen, wo sie heute Teil des Funders’ Circle ist. Sie ist Mitgründerin der Initiative „taxmenow“ und tritt gemeinsam mit anderen Vermögenden vehement für eine Vermögens- und Erbschaftssteuer, sowie für progressive Kapitalertragsbesteuerung, ein und erhebt ihre Stimme in der öffentlichen Debatte zu Steuer- und Verteilungsgerechtigkeit. Im ORF- Radiosender Österreich 1 moderierte sie in den Jahren 2022 und 2023 im Rahmen der Sendereihe „Im-Gespräch“ die Miniserie „Seid umschlungen Millionen!“ mit der Armutsaktivistin Daniela Brodesser, dem früheren Finanzminister Ferdinand Lacina, der Juristin Katharina Pistor und Kulturanthropolog:in Francis Seeck. Sie ist Autorin des Buches „Geld“, welches 2022 im Verlag Kremayr und Scheriau erschienen ist. Marlene Engelhorn lebt in Wien.

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Marlene Reiter war während ihrer Schulausbildung Mitglied an der Jungen Burg am Burgtheater Wien und dem Jungen Ensemble Hörbiger. Nach ihrem Abitur begann sie ein Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaften an der Universität Wien, das sie abbrach, um ihr Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ aufzunehmen. Als Teil ihrer Ausbildung war sie ab der Spielzeit 2019/2020 für zwei Jahre am Staatsschauspiel Dresden im Schauspielstudio engagiert. 2021/2022 war sie Ensemblemitglied am Staatsschauspiel Dresden. In dieser Zeit begegnete sie u.a. den RegisseurInnen Tom Kühnel, Jan Gehler, Mina Salehpour, Daniela Löffner und Volker Lösch, in dessen Inszenierung „Tartuffe oder Kapital und Ideologie“ sie mitwirkte. Auf der Suche nach Möglichkeiten, anders im Theater wirken zu können, begann sie anschließend ein Studium der Theaterregie an der „Hochschule für Musik und Theater Hamburg“. Marlene Reiter lebt in Hamburg.

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Lothar Kittstein studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie in Hannover und Bonn. Nach der Promotion in Neuerer Geschichte arbeitete Kittstein als Dramaturg am Schauspiel Köln. Seit 2007 ist er als freier Autor und Dramaturg für das Theater tätig. Unter anderem entstanden Texte für das Thalia Theater Hamburg, Schauspiel Köln, Schauspiel Frankfurt, Ruhrfestspiele Recklinghausen, Theater Bonn, Schauspielhaus Düsseldorf, Kammerspiele München, Residenztheater München und das Berliner Ensemble. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn seit 2007 mit dem Bonner fringe ensemble. Gemeinsam mit Regisseur Bernhard Mikeska gründete Kittstein 2009 das deutsch-schweizerische Theaterkollektiv RAUM + ZEIT, das sich auf theatrale Installationen zwischen darstellender und bildender Kunst spezialisiert. Mit Volker Lösch entstand 2020 eine Überschreibung von Ibsens „Volksfeind“ für das Düsseldorfer Schauspielhaus. Es folgten zwei gemeinsame Arbeiten für das Theater Bonn und eine Bearbeitung von Brechts „Dreigroschenoper“ für das Staatsschauspiel Dresden. Zuletzt schrieb Lothar Kittstein „216 Millionen“, mit dem Volker Lösch am Schauspielhaus Bonn die Spielzeit 2024/25 eröffnete.

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Teresa Grosser, geboren 1983, arbeitet seit 2010 als Kostümbildnerin für Theater, Film und Fernsehen. Ihre Karriere führte sie unter anderem an die Berliner Schaubühne am Lehniner Platz und das Schauspielhaus Bochum. Neben diversen Theaterproduktionen gestaltete sie auch die Kostüme für mehrere Kinofilme, darunter Andreas Goldsteins „Adam und Evelyn“ (2018), Adolfo J. Kolmerers „Abikalypse“ (2019), Carolina Hellsgårds „Das fliegende Klassenzimmer“ (2023) sowie Kevin Kopackas mehrfach preisgekrönten Film „Dawn Breaks Behind the Eyes“ (2021). Seit 2009 arbeitet sie eng mit Volker Lösch zusammen, und in dieser Zeit entstanden unter anderem die Produktionen „Nathan“, „Recht auf Jugend“, „Angst“ und „216 Millionen“, alle am Theater Bonn. Neben ihrer kreativen Arbeit engagiert sich Teresa Grosser politisch. Sie war zwei Jahre lang im Vorstand von Pro Quote Film e.V., einem gemeinnützigen Verein, der sich für die Erhöhung des Frauenanteils in der Filmproduktion einsetzt. Zudem kuratiert sie seit der Gründung die Netzwerkgruppe „Wardrobe Workroom“ , eine Plattform für Kostümschaffende in den Bereichen Film und Theater.

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Therese Lösch wurde 1996 geboren und ist Schauspielerin, Regisseurin und Autorin.Sie studierte von 2016-2021 Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin. Während des Studiums entstanden auch erste Regie- und Kollektivarbeiten. Therese Lösch war Stipendiatin der Residenzförderung des Fonds Darstellende Künste 2023. Ihre aktuelle Inszenierung „Lazy Women“ im TD Berlin stellt anhand vieler persönlicher Geschichten die Frage, ob Lohnarbeit wirklich der Gipfel der feministischen Emanzipation ist, und beschreibt die Sehnsucht nach einem Leben fernab von Burn-Out und zwischenmenschlicher emotionaler Kälte. 2024 wurde „Lazy Women“ zum „plug&play“-Festival für junge Regie ans Staatstheater Mainz eingeladen.

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Céline Dubil, 2001 in Berlin geboren, studiert derzeit Theaterwissenschaft und Kommunikationswissenschaften an der Freien Universität Berlin. Für Ihr erstes Theaterprojekt arbeitete sie als Regieassistenz bei der Produktion Der Rest wird leicht sein von Alina Fluck. Im vergangenen Jahr übernahm sie die Regieassistenz bei Lazy Women von Therese Lösch. Neben ihrem Studium und ihrer Arbeit in der Gastronomie ist sie seit Februar dieses Jahres Mitglied bei der Musical Theater Society Berlin. Hier ist sie als Teil des Produktionsteams für Produktionen wie A Chorus Line (Mai 2024) und Wizard of Oz (November 2024) tätig. Des Weiteren ist sie Mitglied der Schreibwerkstatt Tintenflüsterer, deren Autor*innen ihre Werke bei regelmäßigen Lesungen präsentieren. Nebenberuflich berät sie Vereine zur Nutzung von Social Media Kanälen.

Credits

Produktion: Volker Lösch. Koproduktion: FFT Düsseldorf, Theater Rampe Stuttgart. In Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Gefördert durch die Kunststiftung NRW. Gefördert im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

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