Im Rahmen von PLACE INTERNATIONALE

06.05. – 28.05.2022

PLACE INTERNATIONALE ist ein Raum für künstlerische, urbane und aktivistische Praktiken, die die Erinnerung vergangener und die Imagination kommender Aufstände verknüpfen. Das Stadtlabor begleitet den Umzug des FFT ins KAP1 am Düsseldorfer Hauptbahnhof und rahmt die Spielzeit 2021/22.

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Kathrin Ebmeier / Oval Office Bar, Arno Gisinger, Jan Lemitz, Elisabeth Neudörfl, Klaus Ronneberger, Christoph Schäfer, Sliders, Helmut Schneider, Klaus Wisotzky

Bustour Rote Ruhr

Tagesausflug Soziale / Urbane Bewegung(en)

Die Rote Ruhrarmee entsteht im Abwehrkampf gegen den sogenannten Kapp-Putsch im März 1920. Auf den Versuch rechter Kräfte, die parlamentarische Republik zu beseitigen, reagieren Arbeiterparteien und Gewerkschaften mit einem Aufruf zum Generalstreik. Aktionsausschüsse, Vollzugsräte und Kampfeinheiten drängen die putschenden Truppen zunächst zurück – unter dem Druck des militanten Widerstands bricht der Kapp-Putsch am 17. März 1920 zusammen. Während die SPD zum Abbruch des Generalstreiks aufruft und über eine weitgehende Amnestie für die Ruhr-Kämpfer*innen nach Niederlegung der Waffen verhandelt wird, rücken Reichswehreinheiten und Freikorps mit äußerster Brutalität ins Ruhrgebiet vor. Nach verschiedenen Schätzungen fallen bis zu zweitausend Menschen.

Mit Blick auf die blutige Niederschlagung, die politischen Forderung, aber auch die tiefgreifenden Unstimmigkeiten innerhalb der Linken sind diese Ereignisse wiederholt in Bezug zur Pariser Commune gesetzt worden. Auch Düsseldorf stand im März 1919 unter roten bzw. schwarz-roten Fahnen. Wie im Ruhrgebiet kam es zu Kämpfen in den Wohnquartieren der Arbeiter*innen, die von Freikorps niedergeschlagen wurden.

Die Exkursion von Düsseldorf ins Ruhrgebiet verbindet historische Schauplätze mit Orten gegenwärtiger (kultur-)politischer Praktiken, die sich auf die Rote Ruhrarmee beziehen. Entlang den Spuren und Geschichten dieses vergessenen Aufstands und in Auseinandersetzung mit zeitgenössischen künstlerischen Praktiken werden Politiken der Erinnerung und Strategien der Archivierung befragt.

Credits

Place Internationale wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.