zurück zur Übersicht
15.05.2025
#Nachhaltigkeit #Argonause

Alternativen zu Reisescham und Verzicht

Online-Gespräch mit Klimapsychologin Lea Dohm

Reisen steht für Abenteuer, die Lust am Unbekannten und der Sehnsucht nach Welt. Gleichzeitig wissen wir, welche zerstörerischen Auswirkungen der Massentourismus auf Klima und Umwelt hat. In einer Programmreihe erkunden die Künstler*innen von Chez Company und das FFT Düsseldorf diese Fragestellung – und laden zur Erkundung ein: In monatlichen Veranstaltungen geht es zum Beispiel um die Anfänge des Tourismus und um Möglichkeiten für eine neue, verantwortungsbewusste Lust am Reisen. Für Samstag, den 28. Juni, haben Chez Company die Klima-Psychologin Lea Dohm zu einem Online-Gespräch eingeladen. Im Interview berichtet sie uns, wie Reisen und Psyche zusammenhängen.

Der Sommer steht vor der Tür: Was raten Sie Menschen, die zum Beispiel wegen anstehender Flüge ein schlechtes Gewissen haben?

Ich rate ihnen, ihr schlechtes Gewissen ernst zu nehmen und möglichst nicht zu fliegen. Es gibt großartige Alternativen – auch zum Beispiel mit Sonne und Abenteuer -, die ohne Flugzeug erreichbar sind.

Die Buchung einer Flugreise kann die eigene Klimabilanz ruinieren, auch wenn man sonst im Alltag viel Gutes fürs Klima tut. Wie geht man mit dieser ambivalenten Situation um?

Sinnvollerweise, indem man dieses Wissen nicht immer wieder aufs Neue verdrängt, sondern in die eigenen Entscheidungen einfließen lässt und diese Veränderungen vorlebt. Auf diese Weise verändern wir soziale Normen. Das ist an Bedeutung kaum zu unterschätzen. Wir werden uns kulturell daran gewöhnen müssen, viel, viel weniger zu fliegen und je eher wir tolle Alternativen finden, desto besser.

Ansichten über Reisen und Klima-Verantwortung können sich stark unterscheiden – zum Beispiel innerhalb einer Familie. Was tun, wenn es zu Konflikten kommt?

Ich denke, es gilt anzuerkennen, dass Menschen sich in unterschiedlichem Tempo und in unterschiedlicher Weise mit den ökologischen Notwendigkeiten auseinandersetzen. Am allerwichtigsten erscheint es mir daher, im Kontakt mit anderen einerseits die naturwissenschaftlichen Realitäten nicht auszublenden und andererseits, einen wertschätzenden, respektvollen und zugewandten Kontakt zu halten, wo immer es möglich ist.


Die Held*innen auf der Couch – Gespräch mit Klimapsychologin Lea Dohm

Sa 28.6., 17 Uhr
Digital, Eintritt Frei

Mehr Infos und Link zur Veranstaltung demnächst hier