Im Rahmen von Schwanger werden können

01.04. – 03.04.2022

Wie wir über Schwangerschaft nachdenken und sprechen, prägt wie wir Gesellschaft leben: Warum sind Schwangersein und Schwangerwerden (können) in Philosophie, Kunst und Politik so selten Thema? Rund um die Produktionen „Virtual Wombs“ von Anna Fries und Malu Peeters und „Mater Dolorosa Bleed“ von The Agency möchten wir ins Gespräch über ein Thema kommen, das allgegenwärtig ist und doch selten auf der großen Bühne besprochen wird.

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Antje Schrupp

SCHWANGERWERDENKÖNNEN

In Kooperation mit den Stadtbüchereien Düsseldorf
Vortrag + Diskussion Gespräche + Workshops Soziale / Urbane Bewegung(en)

Der Mann zeugt das Kind, die Frau bekommt es. Schwanger werden können nur Frauen. Mütter sind schwanger gewesen. Vaterschaft kann man testen. – Wer so denkt, denkt falsch, findet die Politikwissenschaftlerin und Bloggerin Antje Schrupp. Aus dem Schwangerwerdenkönnen folgt nicht per se ein Kinderwunsch. Und: Schwangerschaft endet nicht zwingend mit Geburt. Alles komplexer als gedacht!

Umso wichtiger, dass wir über das Thema ins Gespräch kommen, denn wie wir über Schwangerschaft nachdenken und sprechen, prägt wie wir Gesellschaft leben. Es entscheidet über das Verhältnis der Geschlechter, die Kontrolle über den eigenen und über fremde Körper und darüber, wie wir uns ein Zusammenleben vorstellen. Nicht zuletzt prägt es auch aktuelle Diskussionen über Technologie, Robotik und künstliche Intelligenz.

In einem Vortrag mit anschließendem Gespräch beleuchtet Antje Schrupp das Schwangerwerdenkönnen aus politischer, juristischer und historischer Perspektive. Früher waren Frauen ununterbrochen schwanger, das war ihr Schicksal. Heute braucht es hierzulande für eine Frau schon gute Gründe, um überhaupt schwanger zu werden. Schwangerschaft und Kind behindern ihre Karriere und erschweren ihr Leben. Auf eine Lebenserwartung von rund achtzig Jahren gesehen, sind Frauen heute „kaum noch schwanger“. Welche Pflichten und Rechte ergeben sich aber daraus, wenn sie es doch werden? Welche Diskriminierungen? Gehört ihr Bauch ihnen? Fragen von brennender Aktualität, die gleichermaßen Männer, ja, die alle Menschen betreffen.

Von und mit

Antje Schrupp ist Politikwissenschaftlerin, Journalistin und Bloggerin mit den Schwerpunkten Philosophie, Feminismus, Religionen und Weltanschauungen sowie Geschichte des Sozialismus und Anarchismus. Sie ist unter anderem Expertin für die Rolle der Frauen in der Pariser Kommune. Zu ihren Publikationen zählen die Sachbücher „Methusalems Mütter“ und „Was wäre wenn?“ sowie „Vote for Victoria!“, eine Biografie der ersten amerikanischen Präsidentschaftskandidatin Victoria Woodhull (1838-1927). 2019 erschien ihr Essay „Schwangerwerdenkönnen“.

Credits

Gefördert im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.