Ulrike Haage, Veronika Bachfischer, Klaudia Ruschkowski

Etel Adnan: There. Hier/Dort

Literarisch-Musikalische Performance Musik + Sound Theater + Performance
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There ist ein Prosagedicht der libanesisch-amerikanischen Dichterin, Philosophin und Malerin Etel Adnan (1925-2021). Entstanden 1997, während des Jugoslawienkriegs, geht es darin um Konflikte zwischen Einzelnen, Gesellschaften und den Geschlechtern: „Wenn du einen Feind hast, und du bist ganz besessen von ihm, wird dieser Feind deinen Kopf besetzen. Er wird zu dir. Das ist eine schwierige Situation. Es gibt Siege in der Geschichte, die sind schlimmer als Niederlagen.“ Die Musikerin und Komponistin Ulrike Haage transformiert Etel Adnans Poem in ein offenes musikalisch-klangliches Gewebe im Hin und Her des Denkens und Sprechens, live „am, im und unterm“ Flügel und im Dialog mit der Schauspielerin Veronika Bachfischer.

Im Umfeld der ersten, umfassenden monografischen Ausstellung zum Werk von Etel Adnan in Deutschland in der Kunstsammlung NRW. mehr dazu

Von und mit

Foto Etel Adnan Antonio Maria Storch

Klaudia Ruschkowski
geboren 1959 in Dortmund, ist Autorin, Dramaturgin, Herausgeberin, Kuratorin und Literarische Übersetzerin. Sie arbeitete an verschiedenen deutschen Theatern und gründete 1991 mit anderen in Thüringen das Europäische Kulturzentrum, das sie bis 1997 leitete. Im selben Jahr lernte sie Etel Adnan kennen, deren Werke sie seitdem ins Deutsche übersetzt und mit der sie zahlreiche literarische wie künstlerische Abenteuer erlebte. Von 1999 bis 2010 konzipierte sie etliche Werkstätten für Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bildende Künstler und Komponisten für die Internationale Heiner Müller Gesellschaft, Berlin, und zeichnete als Mitherausgeberin von drei Recherche-Bänden zu Stücken von Heiner Müller. Seit 2000 realisiert sie Kunst- und Literaturprojekte, bringt Menschen und Themen zusammen, übersetzt Literatur aus dem Italienischen und Englischen, ist Autorin von Hörspielen und Essays. 2021 erschien ihr Roman „Rot, sagte er“. Für diesen Abend realisierte sie die deutsche Textfassung von THERE.

Ulrike Haage
geboren 1957 in Kassel und im Ruhrgebiet aufgewachsen, ist Komponistin, Pianistin, Klangkünstlerin und Hörspielautorin. Sie studierte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Hamburg und unterrichtete dort einige Jahre das Fach Orchesterleitung und Improvisation. Einem großen Publikum wurde sie ab 1989 bekannt, als sie als Keyboarderin zu den Rainbirds stieß. Ulrike Haage arbeitet an der aufregenden Schnittstelle von Jazz, Avantgarde, klassischer Musik und Literatur. Theatermusiken, Hörspiele, die Gründung des Verlages Sans Soleil und Filmmusiken gehören zu ihrem Werk ebenso wie ihre Arbeit als Produzentin, Skriptautorin und Solopianistin. Unlängst erschienen ihr Klavier Solo-Album „Himmelsbaum“ und die Filmmusiken „Berlin 1945 Tagebuch einer Großstadt“ und „Rebellinnen_Fotografie, Underground, DDR“. Gemeinsam mit Klaudia Ruschkowski realisierte sie die Texte „Funeral March for the First Cosmonaut“ und “Überweben“ von Etel Adnan für Deutschlandradio Kultur. Mit Veronika Bachfischer gibt es bereits drei gemeinsame Zusammenarbeiten. Zu Ulrike Haages Auszeichnungen zählen u.a. der Deutsche Jazzpreis (Albert Mangelsdorf Preis), der Dokumentarfilmmusikpreis und zuletzt der Günter Eich Preis für ihr Lebenswerk im Bereich Hörspiel.

Veronika Bachfischer
geboren 1985 in Augsburg, ist eine deutsche Schauspielerin. Nach einem Philosophiestudium in Wien studierte sie Schauspiel an der Folkwang Universität der Künste Essen. Während des Studiums bereits erste Engagements u. a. am Bochumer Schauspielhaus („Parzival“ von Lukas Bärfuss, Regie: Martina von Boxen, 2011) und auf der Ruhrtriennale („Gisela! Oder die merk- und denkwürdigen Wege des Glücks“ von Hans Werner Henze, Regie: Pierre Audi, 2010). Von 2012-2016 war sie am Staatstheater Karlsruhe engagiert. Zusammenarbeit u. a. mit Jan Philipp Gloger („Schatten (Eurydike sagt))“ von Elfriede Jelinek, 2015), Hans-Werner Kroesinger („Stolpersteine Staatstheater“, 2016, eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2016), Avishai Milstein („Love hurts“, 2015, Koproduktion mit dem Beit Lessin Theatre Tel Aviv), Mina Salehpour („Das Kamel ohne Höcker“, 2013) und Patrick Wengenroth („Männerphantasien“, 2013). 2016 erhielt sie den Goldenen Fächer, den Nachwuchsförderpreis der Kunst- und Theatergemeinde Karlsruhe. Seit 2016 ist sie Ensemblemitglied der Schaubühne Berlin. Neben ihrer Arbeit am Theater und beim Film ist sie regelmäßig als Sprecherin für Funk und Hörspiel tätig.

Credits

There. Hier/Dort wird gefördert durch die Kunststiftung NRW sowie im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Mit freundlicher Unterstützung durch C. Bechstein Centrum Düsseldorf.