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Elisabeth Bakambamba Tambwe

Choreografin, Tänzerin

Elisabeth Bakambamba Tambwe wurde in Kinshasa geboren und wuchs in Frankreich auf. 1998 erhielt sie das für ihre Skulpturen das Diplôme National d’Expression Plastique der Kunsthochschule in Tourcoing in Frankreich. 2005 gründete sie die Kompanie Dance Cie Dixit, wo sie sich mit Fragen nach Körper und Identität auseinandersetzte und auch ihre Praxis im Zeitgenössischen Tanz sowie im traditionellen guineischen, senegalesischen und afro-kubanischem Tanz vertiefte. Die Gruppe versteht sich als Laboratorium für zeitgenössische Kreation, wo Tanz, Bildende Kunst und Tonkunst aufeinandertreffen. 2005 entstand auch das Solo Mon coeur balance, in dem Elisabeth Bakambamba Tambwe sich selbst inszenierte. 2010 gründete sie die DIG UP Production in Wien, wo sie bis heute lebt und arbeitet. Sie spielt in vielen Stücken von La Fleur und übernahm bei Love is a warm gun zusammen mit Franck E. Yao und Monika Gintersdorfer die künstlerische Leitung des Projekts.

Im Werk von Elisabeth Bakambamba Tambwe wird uns nichts jemals in seiner Gesamtheit überliefert. Die Sets, die Aktionen, die Anwesenheit der Körper auf dem Plateau präsentieren sich immer unter einem bestimmten Gesicht, in einer bestimmten Perspektive. Was das Auge erfasst, übersteigt immer unsere Wahrnehmung, da es immer die Möglichkeit anderer Wahrnehmungen, oder derer Korrekturen gibt. Hier kann die Wahrnehmung den Handlungsansatz nicht erschöpfen. Wenn die Wahrnehmung unvollständig ist, liegt das daran, dass sie immer von einer Art Heiligenschein der Unbestimmtheit umgeben ist, der Möglichkeit anderer wahrscheinlicher oder sogar zukünftiger Wahrnehmungen.

Für einen Choreografen erlaubt ein bestimmter Standpunkt keine Wahrnehmung; Es ist notwendig zu wissen, wie man es je nach dem, was auf dem Spiel steht, und dem Standpunkt anderer erschüttert. Das Erkennen der Beschränkung, der Obskurität, des „unvollständigen“ Charakters von Menschen und Ideen bedeutet nicht, sie aufzugeben. Im Gegenteil, dieser bewusste Zweifel, diese kritische Überprüfung, öffnet den Weg zu einer Transzendenz, einer Projektion des Körpers nach vorne, einer Hingabe.