Stadtmoose

„Stadtmoose“ heißt ein Text von Robin Wall Kimmerer. Wir haben ihn beim Auftakt unserer Reading Group im FFT-Foyer gemeinsam gelesen und dabei unter anderem gelernt, dass die Stadt für Moose einige Lebensräume bereithält, die „in freier Wildbahn äußerst ungewöhnlich wären“. Fenstersimse, Hydranten und Stromkästen, aber auch die Ritzen und Fugen von Statuen und Denkmählern. Robin Wall Kimmerer lädt dazu ein, gezielt Moose in der städtischen Umgebung zu suchen, weil sie ein Indikator für die Luftqualität sind. Die Blättchen des Mooses funktionieren wie unsere Lungenbläschen, so ähnlich sind wir uns.

Wir haben uns also vorgenommen, im Umfeld des Theaters, das ja mitten im Zentrum der Stadt liegt, nach Moos Ausschau zu halten. Solveig, eine der Teilnehmer*innen der Reading Group, hat schon damit angefangen, Moos zu fotografieren, das ihr auf ihren Wegen in der Stadt begegnet ist. Ihre Fotos hat sie uns geschenkt. Danke!

Robin Wall Kimmerer, geboren 1953, ist Botanikerin und Mitglied der Citizen Potawatomi Nation. Ihr 2013 erschienenes Buch „Geflochtenes Süßgras“ steht seit Anfang 2020 ununterbrochen auf der New-York-Times-Bestsellerliste. Sie lebt in Syracuse, New York, wo sie SUNY Distinguished Teaching Professor für Umweltbiologie und Gründerin und Direktorin des Center for Native Peoples and the Environment ist.

„Das Sammeln von Moos“ erschien 2022 auf deutsch, das Original ist aus dem Jahr 2005. Es versammelt persönliche, mit indigenen Wissensformen und wissenschaftlicher Erkenntnis angereicherte Reflexionen über Moose als Organismen am Rande unserer alltäglichen Wahrnehmung. Von ihnen können wir mit Robin Wall Kimmerer viel lernen über Genügsamkeit, Widerstandskraft und Verbundenheit.

Die Lektüre-Anregung stammt von Siegmar Zacharias, mit der wir in der Spielzeit 2022/23 das Projekt „Re_Generation“ am FFT umsetzen. Als Kooperationspartner hat die Iniatiative „Cheers for Fears“ gemeinsam mit uns zur Reading Group eingeladen. Der nächste Termin ist der 13. Dezember.

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